Jerkbait-Fischen

Anfang Jänner war ich aufgrund des frühlingshaften Wetter nochmal Hechtfischen. Mit von der Partie war mein brauner Angelpartner Derry, der wassernarrischste Hund zwischen Tulln und Labrador.

Nachdem ich einige fangträchtige Stellen mit dem Jerkbait bearbeiten wollte, und der Köter aber jedesmal vor mir, an eben diesen fangträchtigen Stellen das eiskalte Wasser nach Baumstämmen durchsucht hat, hab' ich einfach kurzen Prozess mit ihm gemacht: Ich hab ihn an der Leine hinter mir an einem Baum aufangehängt.
Was soll ich sagen? Der Hund der nie bellt, wirklich nie, niemals, fängt auf einmal zu bellen an. Ich weiss nicht, ob ich mir das einbilde, aber es klang ziemlich empört. Und des Bellens nicht genug - NEIN - er heult auf einmal wie sein urigster Urahn, der Canis Lupus, gemeinhin als Wolf bekannt. Markerschütterndes Geheule durchdringt die Stille des Auwaldes.
Aber mir wars wurscht, hatte ich doch auch einen klaren Jagdauftrag von zu Hause mitbekommen.
Und irgendwann hat der Hund es dann kapiert. Ich befreie ihn und er steht neben mir am Wasser...zumindest in den nächsten fünf Minuten...
Dann kommen wir an eine feine Stelle, wo ich im Sommer schon mehrmals einen Hecht rauben sah. Labrador wieder vor mir im Wasser, aber wenigstens nicht schwimmend und tauchend. Jerk hingefetzt, zügig eingeholt - Strike - daneben.
Jerk nochmals rübergeschossen, zügig eingeholt - Strike und hängt.
Nach halbstündigem 1minütigem Drill gibt er sich geschlagen und ich kann einen netten 72er 'Fresshecht' für die hungernde Großfamilie mitbringen.